Das Forschungsprojekt „Europa nach dem Krieg – Die Potenziale der Kunst in den späten 1940er und den 1950er Jahren“ nimmt eine kunsthistorische Neuperspektivierung vor: Mit der Fokussierung auf
die kunstspezifischen Ausdrucksmöglichkeiten wird die Frage nach der Rolle von Kunst bei der Formierung der europäischen Nachkriegsordnung gestellt. Statt den Mustern einer bis heute
nachwirkenden Kunstgeschichte des Kalten Krieges zu folgen, die von der politischen Ordnung ausging, erkennt die Untersuchung Kunst als eine eigenständige Verhandlungsinstanz an, die an den
Dynamiken zur Gestaltung der neuen kulturellen wie politischen Räume auf eine ihr eigene Weise aktiv beteiligt war. Hierzu werden mit "Material", "Form" und "Medium" die drei zentralen
künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten in den Blick genommen, die anhand exemplarischer Beispiele Positionen in und aus Europa untersuchen, um so die Vielfalt, aber auch die Spezifika dieser Region
für eine Kunstgeschichte der Welt besser greifen zu können